Mit einer Strategie zum Lottogewinn?
Was funktioniert und was nicht
Jeden Mittwoch und Samstag ist es so weit: Es steht die Ziehung der Lottozahlen an. Gespannt warten mehrere Millionen Spieler darauf, ob es ihnen gelingt, den Jackpot zu knacken. Ist dies der Fall, dann knallen die Korken und alle finanziellen Sorgen gehören ein für allemal der Vergangenheit an. Jeder Spieler weiß allerdings auch, dass die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich diesen Sechser plus Superzahl zu erwischen, sehr gering ist. Warum also nicht einfach ein wenig Strategie nachhelfen?
Es gibt keine sichere Gewinnstrategie, man kann aber seine Gewinne optimieren.Von Anne Schneider
Lotto und die Wahrscheinlichkeiten
Die Chancen stehen, wie bereits erwähnt, den Lotto-Jackpot zu knacken – nüchtern betrachtet – nicht wirklich gut. Das hält allerdings die Spieler nicht davon ab, dennoch mindestens einmal pro Woche einen oder mehrere Scheine abzugeben und auf den großen Wurf zu hoffen. Hier einmal ein kleines Zahlenspiel: Um garantiert einen Sechser mit Superzahl zu erhalten, müssten insgesamt knapp 14 Millionen Zahlenkombinationen gespielt werden. Bezieht man dann auch noch die Scheingebühren in die Rechnung mit ein, so müsste man für den „perfekten Tipp“ an die 140 Millionen Euro ausgeben. Und selbst dann dürfte man sich noch nicht zu 100 Prozent als Sieger fühlen. Denn abgesehen davon, dass man deutlich mehr investiert als man je gewinnen wird, besteht auch immer die Gefahr, dass man seinen Gewinn mit einem oder mehreren Spielern teilen muss. Wie man anhand dieser kleinen Rechnung sieht, ist ein Lottogewinn nur bedingt planbar.
Selbstverständlich gibt es „natürliche“ Wege, um seinen Gewinnchancen einen kleinen Schubs zu geben. Denn man kann einen Systemschein spielen. Mithilfe dieses Systemscheins erhöht sich die Zahl der Reihen, die man mit einem Schein spielt. Je nachdem, für welches System sich der Kunde entscheidet, können teilweise bis zu mehrere Hundert Reihen gespielt werden. Doch auch diese große Anzahl an Reihen nützt nichts, wenn schlichtweg nicht die richtigen Zahlen gezogen werden. Ein Systemschein hat außerdem auch seinen Preis. Auch hier hängt es von der Art des Systems ab, wie viel der Kunden für seinen Schein ausgeben muss. Die Kosten können leicht mehrere Hundert Euro pro Schein betragen.
Strategien sollen die Chancen erhöhen
Es gibt inzwischen eine ganze Menge Spieler, die versuchen, ihrem Glück mit Erfolgsstrategien oder einer bestimmten Taktik auf die Sprünge zu helfen. Hierbei geht es dann um bestimmte Zahlen, die in einer festgelegten Kombination getippt werden. Oder es werden so genannte Fangnetze und Bankzahlen eingebaut. Wenn man ein wenig im Internet recherchiert, stellt man fest, dass es inzwischen eine ganze Reihe dieser Strategien gibt. Selbst bei einschlägigen Online-Shops kann man Ratgeber oder Bücher kaufen, die dabei helfen sollen, einen großen Lottogewinn oder gar den Jackpot abzuräumen.
Doch welche Strategie ist nun die, die am meisten Erfolg verspricht? Nun, pauschal ist diese Frage leider nicht zu beantworten. Denn jeder dieser Strategien hat Vor- und Nachteile. So gibt es etwa Strategien, in denen man eine bestimmte Anzahl von Zahlen auswählt. Ein Computerprogramm oder eine Vorlage aus einem dieser Ratgeber zeigt dem Spieler dann auf, wie er diese Zahlen auf den Tippscheinen verteilen soll, so dass die Wahrscheinlichkeit steigt, mit einer dieser Kombinationen zum Erfolg zu kommen. Im Grunde keine so schlechte Idee. Jedoch gilt auch hier, dass die gespielten Zahlen überhaupt erst einmal gezogen werden müssen. Außerdem erhöht sich natürlich der Einsatz, je mehr Zahlen man in dieses System integrieren will. So kann eine solche Strategie unter Umständen eine recht teure Angelegenheit werden, bei der noch nicht einmal gesichert ist, dass es zu einem Gewinn kommt. Langfristig ist ein solches System vielleicht sogar erfolgversprechend. Allerdings geht vielen Spielern nach einigen Misserfolgen sowohl Geld als auch Motivation verloren.
Fehler und die „falschen“ Zahlen
Es gibt auch viele Fachleute, die weniger zu Gewinnstrategien raten, sondern eher dazu, beliebte Fehler bei der Wahl der Gewinnzahlen zu vermeiden. Viele Tipper verwenden zum Beispiel ihre Geburtstage als Glückszahlen. Von daher wird empfohlen, eher Zahlen über 31 zu spielen. Besonders die Zahl 19 steht hier im Fokus. Diese wird aufgrund des Geburtsjahres ebenfalls sehr häufig gespielt.
Weiterhin sollte man es vermeiden, seine Zahlen einfach stur diagonal oder in anderen bestimmten Formen anzukreuzen. Der Grund? Diese Idee wird nicht nur ein Spieler allein haben. Falls man dann tatsächlich etwas gewinnen sollte, wird man sich das Geld mit einer ganzen Menge Leute teilen müssen. Arithmetische Reihen sollten ebenfalls vermieden werden. Im Grunde geht es hierbei auch um Wahrscheinlichkeiten. Will man einen Gewinn mit möglichst wenigen Spielern teilen, so muss man sich mit seinen Tipps ein wenig von der Masse abheben.
Eine Strategie, die man durchaus anwenden kann, ist die der „Mauerblümchen“. Hierbei wird etwa ein Dutzend Zahlen willkürlich ausgewählt. Gestrichen werden daraus dann die Zahl 19 sowie die Geburtstagszahlen. Idealerweise werden nun auch noch möglichst viele Zahlen unter 32 eliminiert. Statistisch gesehen kann man mit diesem Vorgehen langfristig einen Überschuss erzielen – aber auch nur dann, wenn die Zahlen auch gezogen werden.
Fazit: Fehler vermeiden und mit Köpfchen spielen
Eines direkt vorneweg: Lotto ist und bleibt ein Glücksspiel! Eine sichere Strategie oder eine Gewinngarantie gibt es mit keinem Vorgehen. Denn mathematisch gesehen hat jede Zahl die gleiche Chance, gezogen zu werden. Natürlich werden einige Zahlen häufiger gezogen als andere. Insgesamt geht es aber eher darum, beliebte Fehler zu vermeiden, um im Gewinnfall nicht allzu sehr teilen zu müssen. Die Spieler, die langfristig zum Erfolg kommen wollen, müssen mit Köpfchen und vor allem ausdauernd spielen. Viele machen den Fehler, gleich nach einigen Misserfolgen die Flinte ins Korn zu werfen. Doch so simpel es klingen mag: Wenn man nicht auch das Glück hat, die richtigen Zahlen zu tippen, funktioniert keine Strategie.