Lotterie-Auswahl: Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn

Welche Lotterien es in Deutschland gibt

Die populärste Lotterie ist selbstverständlich das staatliche 6 aus 49. Begonnen hat alles im Jahr 1955, als die erste Ziehung an einem Samstag stattfand. Einige Jahrzehnte später wurde dann auch das Mittwochslotto eingeführt, zunächst in der Variante 7 aus 38, später dann auch in der Form 6 aus 49. Beim Mittwochslotto gab es sogar zwei Ziehungen, doch mittlerweile gibt es auch dort nur noch eine. Dennoch haben sowohl die Mittwochsziehung als auch die Samstagsziehung nichts von ihrer Faszination eingebüßt.

Diese klassische Lotterie ist jedoch nicht das einzige Glücksspiel, welches man hierzulande spielen kann. Seit einigen Jahren gibt es auch den so genannten Eurojackpot. Hier werden jeden Freitag fünf Gewinnzahlen und zwei Sonderzahlen gezogen. Die Ziehungen finden im finnischen Helsinki statt. Doch nicht nur auf europäischer ebene ist es möglich, an Lotteriespielen teilzunehmen. Einige Anbieter haben sogar US-amerikanische Lotterien im Programm. Hierzu zählen zum Beispiel Mega Millions und Power Ball.

Wie gut die Chancen wirklich stehen

Nüchtern betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit, jemals den Jackpot zu knacken doch mehr als gering. Die Chance, einen Sechser mit Superzahl und somit den Jackpot zu ergattern liegt gerade einmal bei 1:139.838.160. Ein Blick auf diese Zahl verrät, wie schwierig es tatsächlich ist, richtig viel Geld zu gewinnen. Selbst bei der Gewinnklasse mit fünf Richtigen, die nicht immer die ganz großen Geldbeträge garantiert, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1:60.223.

Noch deutlicher wird dies mit dem folgenden Zahlenspiel. Um garantiert einen Sechser zu bekommen, muss man alle Kombinationen spielen, die bei 6 aus 49 theoretisch vorkommen könnten. Hier kämen insgesamt knapp 14 Millionen Zahlenkombinationen infrage. Wenn man nun noch Superzahl und Scheingebühr mit einrechnet, so müsste man mehr als 140 Millionen Euro ausgeben, um genug Scheine zu spielen, die alle möglichen Kombinationen abdecken. Zwar ist dies nur ein sehr unrealistisches Zahlenspiel, jedoch zeigt es, wie schwer es tatsächlich ist, einen Sechser oder eine andere hohe Kategorie zu treffen. Es gilt jedoch auch hier: Nichts ist unmöglich! Die wenigsten Lottomillionäre werden wohl im Vorfeld damit gerechnet haben, dass sie den Jackpot knacken würden. Apropos Jackpot: Die Gewinnchancen beim bereits erwähnten Eurojackpot stehen besser als die bei der normalen 6 aus 49 Lotterie. Hier liegt die Wahrscheinlichkeit auf einen Hauptgewinn bei 1:95.344.200. Zwar ist es auch überaus schwer, hier den Jackpot zu knacken. Dennoch stehen die Chancen aus mathematischer Sicht beim Eurojackpot besser.

Strategien und andere Hilfen

Die zugegeben recht desillusionierende Darstellung der Chancen bedeutet aber nicht, dass der Spieler seine Chancen nicht verbessern kann. So gibt es zum Beispiel die Systemscheine. Je nachdem, für welches der Systeme man sich entscheidet, werden sehr viel mehr Tippreihen gespielt, als dies auf einem normalen Schein der Fall ist. Ein Systemschein hat natürlich auch den Vorteil, dass man im Erfolgsfall gleich in mehreren Reihen Gewinne eingefahren hat. Jedoch hat ein Systemschein auch seinen Preis, denn er kostet deutlich mehr als ein normaler Spielschein. Der Preis hängt dabei von der Art des gewählten Systems ab.

Eine ganze Reihe von Spielern setzt aber auch auf andere Systeme. So gibt es zum Beispiel diverse Strategien mit „Fangnetzen“, etc. Mit solchen Strategien, die oft auf eigens dafür eingerichteten Webseiten zu finden sind, sollen die Gewinnchancen optimiert werden. Bei vielen dieser Strategien stehen aber – zumindest auf den ersten Blick überraschend – noch nicht einmal der Sechser oder der Jackpot im Vordergrund. Vielmehr geht es bei diesen Strategien darum, die Chancen auf „kleinere“ Gewinne zu erhöhen, die sich dann im Laufe der Zeit summieren. Allerdings hängt auch hier viel davon ab, wie viel der Spieler einzusetzen bereit ist. Denn je mehr Scheine gespielt werden, desto kostspieliger wird die ganze Angelegenheit natürlich.

Es gibt inzwischen ganze Bücher, in denen diese Strategien erklärt und aufgeführt werden, wie ein Blick ins World Wide Web verrät. Natürlich werben einige Autoren auch mit besonders „geheimen“ Strategien oder solchen, die langfristig Gewinne versprechen. In wie weit man dem Glück beim Lottospielen wirklich auf die Sprünge helfen kann, muss jeder Spieler indes für sich entscheiden.

Im Lotto gewonnen – was nun folgt

Sollte es ein Spieler tatsächlich geschafft haben, den Jackpot zu knacken oder einen größeren Gewinn einzuheimsen, kann er sich gleich doppelt freuen. Denn entgegen der weitläufigen Meinung müssen Lottogewinne nicht versteuert werden. Lediglich die Erträge – zum Beispiel Zinsen – werden mit der Abgeltungssteuer belegt. Ansonsten wandert vom Gewinn selbst nichts an den Fiskus. Aufpassen muss man jedoch bei ausländischen Lotterien. Zum Beispiel erheben die USA auf Gewinne beim Powerball Steuern von mehr als 30 Prozent.

Fazit: Glück vs. Wahrscheinlichkeit

Die meisten Lottospieler wissen um die geringen Chancen auf einen der Hauptgewinne. Das hält sie aber dennoch nicht davon ab, mindestens einmal pro Woche einen oder mehrere Scheine zu spielen. Für viele Spieler ist der Gang zur Lottobude des Vertrauens oder die Abgabe der Scheine im Internet schon zu einer Selbstverständlichkeit, zu einem Ritual geworden. Viele der Entwickler von Strategien, die die Chancen auf Gewinne erhöhen sollen, profitieren natürlich von der Sehnsucht der Spieler nach dem ganz großen Wurf. Eines sollte man trotz aller mathematischen Berechnungen und Strategien niemals vergessen: Beim Lotto handelt es sich um ein Glücksspiel. Und bekanntlich weiß man ja nie, wann man selbst vielleicht einmal mit der Glücksgöttin Fortuna im Bunde ist…