Ziehungen der Lottozahlen im Überblick
Alles über die Ziehungen der Haupt- und Zusatzlotterien
Wie schreiben das Jahr 1955, genauer gesagt, den 9. Oktober 1955. An jenem Tag wurde in der Bundesrepublik Deutschland Lotteriegeschichte geschrieben. Denn die kleine Elvira Hahn war so eben zur ersten Glücksfee des 6 aus 49 Lottos geworden. Die Ziehung am 9.Oktober war seinerzeit die erste, die öffentlich ausgestrahlt wurde. Und auch heute gehört die 6 aus 49 Lotterie zum festen Bestandteil des hiesigen Glücksspiels. Allerdings erfuhr diese Lotterie im Laufe der Jahre einige Veränderungen.
Ich wünsche euch viel Glück bei der nächsten 6 aus 49 Ziehung!Von Anne Schneider
Was 6 aus 49 eigentlich genau ist
Wie es der Name schon verrät, geht es darum, aus insgesamt 49 Zahlen deren sechs herauszupicken und darauf zu hoffen, dass diese bei der Ziehung der Lottozahlen aus der Lostrommel plumpsen. Wenn es einem Spieler gelingt, die richtigen Zahlen vorherzusagen, dann spricht man von den viel zitierten sechs Richtigen – dem Traum eines jeden Lottospielers. Doch mit den sechs Richtigen allein hat man heutzutage den Jackpot noch nicht geknackt. Man muss zusätzlich noch die richtige Superzahl auf seinem Schein haben. Erst, wenn man sowohl sechs Richtige als auch die korrekte Superzahl hat, gewinnt man den Jackpot, der im Laufe der Geschichte schon einige Male im zweistelligen Millionenbereich gelegen hat.
Auf einem Lottoschein finden die Spieler aber noch eine weitere Möglichkeit, um Gewinne einzufahren: das Spiel 77. Dies ist eine extra Ziehung, in der eine Zahlenkombination aus sieben Ziffern gezogen wird. Wenn diese Ziffer mit der auf dem Schein übereinstimmt, darf man sich ebenfalls über einen satten Gewinn von mehr als einer Million Euro freuen. Allerdings ist die Zahl auf dem Schein vorgegeben und kann vom Kunden nicht frei gewählt werden. Auch Super 6 ist eine weitere Möglichkeit, um neben dem Spiel 77 und den normalen Lottozahlen einen sehr attraktiven Gewinn einzufahren.
Wie und wann die Zahlen gezogen werden
Lotterie 6 aus 49 findet jeden Mittwoch und jeden Samstag statt. Zu Beginn der Lottohistorie gab es nur die Ziehung am Samstag. Das Mittwochslotto kam erst viel später, nämlich im Jahr 1982, hinzu. Damals wurde es noch nach dem System 7 aus 38 gespielt. Einige Jahre später folgte dann aber auch hier die Anpassung auf das System 6 aus 49. Das Mittwochslotto hatte für viele Spieler einen besonderen Reiz, denn hier fanden gleich zwei Ziehungen statt. Doch auch diese Variante ist inzwischen passé. Seit dem Jahr 2000 gibt es auch hier nur noch eine einzige Ziehung pro Woche.
In früheren Jahren war es nahezu ein Muss, die Ziehung der Lottozahlen im Ersten live zu verfolgen. Sie zählte jeden Samstag zu einem Großereignis und wurde in vielen Familien geradezu zelebriert. „Mama, darf ich noch die Lottozahlen gucken, bevor ich ins Bett muss?“, war damals nicht selten von Kindern zu hören. Zunächst wurden die Zahlen immer um 22 Uhr gezogen. Da sich dieser Zeitpunkt jedoch nicht immer als unproblematisch erwies, wurde der Termin ab 1993 auf 19:55 Uhr vorgezogen. Zwischendurch wechselte der Ziehungstermin immer mal wieder.
De Ziehung der Lottozahlen hat auch einigen Moderatorinnen, die liebevoll „Lottofee“ genannt wurden, zu Popularität verholfen. Die erste Lottofee hieß Karin Dinslage, die mit Abstand bekannteste Lottofee war aber ohne Zweifel Karin Tietze-Ludwig, die die Ziehung der Lottozahlen von 1967 bis 1998 moderierte. Ihre Nachfolgerin ist Franziska Reichenbacherstrong>.
Mittlerweile wird die Ziehung der Lottozahlen aber nicht mehr live im TV übertragen, sondern über das Internet. Am 29. Juni 2013 fand die letzte Ziehung im Live-Programm der ARD statt. Somit ging für viele Menschen ein Stück Geschichte zu Ende.
Lotto im Wandel der Zeit
- Gemeinsam gewinnen
- Einfache mobile Scheinabgabe
- Viele Zahlungsmöglichkeiten
- Zum Anbieter >>
Früher war es üblich, seinen Lottoschein in einer klassischen Lottoannahmestelle, auch Lottobude genannt, abzugeben. Dort wurden die Scheine dann durch eine Maschine gezogen. Der Kunde bekam eine Kopie des Scheins mit nach Hause und konnte so die Gewinnzahlen kontrollieren. Das ganze Prozedere hat sich mittlerweile aber doch stark gewandelt, so sind die klassischen Lottobuden ein Ding der Vergangenheit. Denn die Lottoscheine können mittlerweile sogar in Supermärkten oder in Schreibwarenläden abgegeben werden. Anstelle einer Kopie seines Scheins bekommt man nun eine Quittung mit, auf der alle nötigen Informationen gespeichert sind. Sobald der Mitarbeiter der Annahmestelle den Schein durch ein Lesegerät zieht, kann er sofort erkennen, ob und wie viel Geld der Kunde gewonnen hat.
Seit einigen Jahren werden auch verstärkt Scheine über das Internet gespielt. Mittlerweile ist das bei einer ganzen Reihe von Anbietern möglich. Auch ausländische Lotterien, zum Beispiel Powerball oder Mega Millions aus den USA, können hier gespielt werden. Die Gewinne werden dann automatisch dem Kundenkonto gutgeschrieben und können von dort aus entweder auf das eigene Bankkonto, zu PayPal oder auf eine Kreditkarte transferiert werden. Lotto per Internet ist allerdings erst seit Sommer 2012 wieder möglich. Denn dann trat der so genannte Glücksspieländerungsstaatsvertrag in Kraft. Zuvor hatte das Bundesverfassungsgericht (BVG) 2009 das Online-Glücksspiele verboten.
Lottogewinne sind steuerfrei
Viele Leute glauben noch immer, dass Gewinne, die beim Lotto generiert wurden, versteuert werden müssen. Diese Annahme ist aber nicht korrekt, denn Lottogewinne zählen nicht zu den in § 2 Abs. 3 EStG genannten Einkunftsarten. Gewinner, die ihr Geld jedoch anlegen wollen, müssen selbstverständlich die Erträge, die sie daraus erzielen, versteuern. Hier schlägt der Fiskus dann in Form der Abgeltungssteuer zu.
Fazit: Eine Tradition, die sich angepasst hat
Beim Lottospiel verhält es sich wie bei vielen guten Erfindungen: Sie passen sich an neue Gegebenheiten an und leben daher in einer bestimmten Form dennoch weiter. Das klassische Lotto hat sich im Laufe der Jahrzehnte dem einen oder anderen Facelifting unterzogen. So wurden etwa Gewinnklassen abgeändert, Ziehungen angepasst. Allein schon das Prozedere zur Abgabe des Scheins kommt einer kleinen Revolution gleich. Auch die Tatsache, dass die Ziehung nicht mehr live übertragen wird, ist ein Einschnitt, den man noch vor einigen Jahren nicht unbedingt für möglich gehalten hätte. Nichtsdestotrotz ist und bleibt das 6 aus 49 Lotto die wohl beliebteste Lotterie in Deutschland. Denn der Traum vom Jackpot wird wohl ewig leben, so dass die Spieler Woche für Woche ihre Kreuzchen machen und anschließend die Daumen drücken werden.